Saving Myrobalan Trees

TRI-PHALA - "Die Drei Früchte" 

Welche drei Früchte sind mit diesem indischen Wort (und seiner wörtlichen Übersetzung) gemeint ?

Vor 500 Jahren wurden diese drei in Indien sehr verehrten Früchte als Handelsware erstmals aus dem Orient bezogen. Man nannte sie hierzulande damals Purgierpflaumen oder auch Myrobalane. Sie wurden eingelegt in Melasse von Indien über Afghanistan und Arabien bis nach Ägypten mit Karawanen befördert und von dort über das Mittelmeer bis zu uns weiterverteilt.


Die Hauptrolle spielte hierbei die Frucht von Terminalia Chebula (Kebuli). Terminalia ist eine umfangreiche Gruppe verwandter Bäume. Chebula ist der alte Name für Kabul, die Hauptstadt Afghanistans dem Startpunkt der Karawanen, die diese Frucht in unser Land brachten. Traditionell werden von dieser botanisch drei verschiedenen Pflanzen zugeordneten Frucht jedoch acht verschiedene Sorten unterschieden. (Bild aus einem 500 Jahre alten deutschen Kräuterbuch - korrigiert, copyright 24)

 Wer tiefer in die Erforschung dieser interessanten Geschichte eintauchen möchte, sollte sich das Buch: Myrobalane - Gesundheit aus dem Himalya  zulegen.

Tatsache heute ist jedoch, dass diese Baumart aus ihrer natürlichen Umgebung immer mehr verschwindet !


Die indischen Wälder werden durch den starken Überbevölkerungsdruck immer mehr durchnutzt und an ihren Rändern zersiedelt. Das passiert selbst für ausdrücklich als Nationalparks oder Naturschutzgebiete ausgewiesene Flächen.
Zwar sind die Inder forstwirtschaftlich aktiver als andere Nationen Asiens, doch wiederholen sie die Fehler der westlichen "Waldwirtschaft" und ersetzen durch Jahrhunderte gewachsene Mischwälder durch gradlinig angelegte Monokulturen von "Nutzbäumen", die dazu auch noch durch Viehfutter- oder Holzgewinnung belastet werden.

Da die Frucht des "Chebula"-Baumes einen besonders heute durch die Globalisierung einen neuen kommerziellen Wert besitzt, wird sie natürlich von vielen armen und deshalb fleißigen Händen aus den Wäldern entfernt.

Was sich nicht so günstig auswirkt, denn was übersehen wird und liegen bleibt, wird zum begehrten Futter für Nagetiere, was verhindert, das man in den Wäldern noch junge nachwachsende Chebula Myrobalanfrüchte findet.

Früher sorgten heute ebenso bedrohte kleine Hirscharten - die Muntjaks - für eine natürliche Verbreitung dieser Baumart, denn sie lieben diese Früchte, wobei sie gelegentlich unzerkaute Samen verschlucken, die sich dann unter günstigen Bedingungen durch ihre Ausscheidungen verbreitet haben.


Da dieser kleine "bellende Hirsch" wie er auch genannt wird, heute eher auf der Speisekarte denn in den Wäldern auftaucht, ist die natürliche Verbreitung des Chebula-Myrobalanbaums zusätzlich gefährdet und auf menschliche Hilfe angewiesen.

Wir haben schon vor vielen Jahren versucht, eine wirksame vorsorgliche Renaturierung dieses wilden Myrobalanbaums in Gang zu setzen. Dabei haben wir viel über die zum Teil unhaltbaren lokalen Verhältnisse kennengelernt. Weil es in Indien ganz aussichtslos war, ein solches Projekt zu betreiben, sind wir nach Thailand ausgewichen, wo die Situation noch nicht ganz so dramatisch ist. Doch auch da kann man nicht verhindern, dass mit viel Mühe wieder aufgeforstete Flächen in die Verwaltung der korrupten Behörden zurückfallen.

Deshalb haben wir schon vor dem Jahr 2000 beschlossen, zu versuchen, den Baum in Europa heimisch zu machen.

Das hat jedoch nicht geklappt...Warum ? Das ist eine lange Geschichte...Werfen Sie dazu auch einen Blick in unsere Reportagen bei utube oder finden Sie die Links zu unserem wilden, aber fairen Laden...(ganz nach unten scrollen bitte !)

Viele ernsthaft interessierte Freunde haben versucht, diesen Baum und seinen speziellen Samen in Südeuropa oder in einem Wintergarten unserer nordischen Zone zum Wachsen zu bringen...Wir haben aber leider von niemandem gehört, dem es über ländere Zeit gelungen wäre...

Einstmals waren Myrobalan Wälder über ganz Südostasien verbreitet. Da das Holz der Terminalia Arten jedoch vielseitige technische Verwendung findet, z.B. als Bahnschwellen oder Telegrafenmasten, Pfosten, Werkzeugstiele und zum Kisten- und Transportkarrenbau - wegen seiner bekannten Witterungsresistenz -, kann man sich heute glücklich schätzen, nach langer Wanderung einem Myrobalanbaum außerhalb eines botanischen Gartens im Busch anzutreffen !

Indien baut diesen Baum in Monokulturen an, doch sehen wir darin keine tragfähige Zukunft der Wald-"Wirtschaft"...Es geht uns eher um den Erhalt der letzten Hügel-Paradiese auf denen die "Drei-Bäume" der "Drei-Früchte" tatsächlich noch in Gemeinschaft stehen...!

Dazu wären internationale Anstrengungen nötig, wie sie unsere Multinationalen Konzerne aber nicht leisten wollen, obwohl sie es könnten...



Warum ist Triphala plötzlich überall so billig zu kaufen ? Nun, weil die indischen Großhändler auf einen riesigen Pool von billigsten Lohnsklaven zugreifen können, ähnlich wie bei den Textil-Billigketten und anderen Profiteuren von kolonialer Ausbeutung und sozialer Misswirtschaft in Asien...

Achten Sie also bitte darauf, wo Sie kaufen… Unsere Produktion liegt in Thailand und wir zahlen dort angemessene Preise, importieren und verzollen in Deutschland und können uns dann nicht auch noch Zertifikate für angebliche Bio-Qualität dazu kaufen…